Kritik - Oliver Twist 22.06.2015

Vermauerte Seelen

Theater an der Weinstraße erforscht mit „Oliver Twist“ menschliche Abgründe – Premiere auf der Limburg

Das Böse kann mit offener Brutalität zuschlagen oder seine Schlingen heimtückisch auslegen. Welch dunkle Spannweite dazwischen liegt, zeigt die Produktion des Theaters an der Weinstraße (TadW): Mit „Oliver Twist“ nach dem Roman von Charles Dickens begibt sie sich in eine vermauerte, entseelte Menschenwelt. Am Samstag wurde auf der Freilichtbühne der Klosterruine Limburg Premiere gefeiert.

Der Aufbau der Bühne ist schematisch gegliedert, wie es das menschliche Leben nur sein kann. So grau und inhaltsleer, wie er vor der Limburgkulisse aufragt, lässt sich der gerüstartige Betonbau auch in heutigen Großstädten ansiedeln, in der zersplitterten Welt einer bedrohlichen Zukunft oder im verwüsteten Land vergangener und aktueller Kriege. Überall, wo Menschlichkeit verfällt, kann dieses Gefüge erstehen – von Menschen bewohnt und doch kalt und unwirtlich.

 

Die komplette Kritik finden Sie unter folgendem Link:

https://www.rheinpfalz.de/lokal/bad-duerkheim/artikel/vermauerte-seelen/

Quelle: Die Rheinpfalz, Bad Dürkheimer Zeitung vom 22. Juni 2015