2010 - Dracula-Fürst der Untoten

Bram Stokers Dracula, 1897 erschienen, gehört heute zur Weltliteratur: ein packendes Epos, ein viktorianisches Zeitgemälde, eine “gothic novel”, ein Horrorroman. Viele behaupten, dass der Roman in den angelsächsischen Ländern das nach der Bibel meistgelesene Buch ist. Eigentlich war Jonathan Harker, der britische Gentleman, nur nach Transsylvanien gekommen, um über Häuser und Grundstücke zu verhandeln. Aber auf dem Schloss des Grafen Dracula ziehen atemberaubende Entdeckungen Harker in den Bann ...


Das Schauspiel auf der Limburg überzeichnet die Dracula-Darstellung Stokers und verwendet dabei Zitate aus verschiedenen anderen Literaturvorlagen, dramaturgischen Bearbeitungen und Filmen, u.a. „Tanz der Vampire“ von Roman Polanski. Der Stummfilmklassiker „Nosferatu“ prägt die Theaterfigur Dracula. Doch gibt es auch den jungen
Dracula, der eher in neueren Verfilmungen zu sehen ist. Zweimal Dracula und zwei klare Ansätze bei der Bearbeitung: Grusel und Komik – klassische Elemente und groteske Theaterfiguren. Überhaupt lebt diese Inszenierung von den aufeinanderprallenden Gegensätzen: Der Vampirismus trifft auf eine prüde viktorianische Gesellschaft, eine Irrenanstalt auf einen reichlich durchgeknallten niederländischen Wissenschaftler der Mythologie, historische viktorianische Kostüme auf ein abstraktes Bühnenbild. Von diesem antagonistischen Reiz lebt „Dracula, Fürst der Untoten“. Dazu kommt eine eigens komponierte Musik (Mike Rausch aus Worms) und ein spezie Lichtdesign (Thilo Buße und LarsHenkes).


Lassen Sie sich in dem faszinierenden Ambiente der Klosterruine Limburg in eine Welt voller Gegensätze entführen. Erleben Sie den Schauder und Grusel Transsilvaniens –
“Aber nehmen Sie sich in Acht. In diesem Land ist manches gefährlicher als Sie denken. Blut ist in diesen Tagen kostbar.” – und erfreuen Sie sich an der immer wieder aufblitzenden Komik und Skurilität.

Inszenierung: Hans Dreyer