2018 - [Elektra]

[Elektra]

nach Sophokles

Regie: Susanne Schmelcher

PREMIERE
Samstag 24.11.2018 - 20 Uhr

Dürkheimer Haus, Kaiserslautererstraße 1, Bad Dürkheim

Weitere Termine:

Freitag, 30.11. 20:00 Uhr

Samstag, 01.12. 20:00 Uhr

Sonntag, 02.12. 18:00 Uhr

 

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Bildergalerie

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Kritik

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Kurzbeschreibung

Unerbittliche Gerechtigkeitskämpferin oder Terroristin, Hausbesetzerin oder Aktivistin? Der antike griechische Mythos von Elektra, der Tochter von Klytaimnestra und Agamemnon, hat in seiner Radikalität gerade jetzt wieder Bestand. Elektra trauert um ihren Vater, der von ihrer Mutter und deren Liebhaber Aigisth ermordet wurde. Sie protestiert jahrelang vor den Toren der Stadt und fordert Rache an Klytaimnestra, die keine Reue über den Mord empfindet, da ihr Mann die andere Tochter Iphigenie am Altar der Artemis geopfert hat. Elektras Bruder Orest kehrt nach jahrelangem Exil zurück nach Mykene, vollführt eine List und hilft so Elektra Rache an Mutter und Geliebtem zu üben. Was ist gerecht? Ist das Recht im manchen Fällen subjektiv und welche Mittel sind gerechtfertigt, wenn man glaubt für eine gerechte Sache zu kämpfen? Das Theater an der Weinstraße stellt sich im Winter 2018 diesen Fragen.

 

Ausführliche Beschreibung

Unerbittliche Gerechtigkeitskämpferin oder Terroristin, Hausbesetzerin oder Aktivistin? Der antike griechische Mythos von Elektra, der Tochter von Klytaimnestra und Agamemnon, hat in seiner Radikalität gerade jetzt wieder Bestand.   Mit dem Beil tötete Klytaimestra vor Jahren ihren Mann Agamemnon. Und herrscht seither an der Seite ihres Geliebten Aigisthos über Mykene. Von ihren Töchtern hat sich einzig Chrysothemis mit der Situation arrangiert. Elektra aber trauert um ihren Vater und protestiert vor den Toren der Stadt. Sie fordert Rache an Klytaimnestra, die keine Reue über den Mord empfindet, da ihr Mann die andere Tochter Iphigenie am Altar der Artemis geopfert habe. Elektra erwartet deshalb sehnsüchtig den Rächer, der ihr beim ersehnten Muttermord zur Seite stehen soll: Orestes, den Bruder, der nach Agamemnons Tod aus dem Elternhaus verbannt worden war. Dabei wird sie unablässig begleitet vom Chor, den abstrahiert dargestellten Bürgern Mykenes, die typisch für die Masse Mensch ihre Meinung ändern wie das Wetter und ihr mal Kontra geben, mal scheinbar zur Seite stehen.   Doch dann erreicht Elektra die Nachricht von Orestes’ Unfalltod. Sie glaubt sich nun endgültig allein, bereit die Rache für den Vater selbst zu vollziehen, da ihre Schwester Chrysothemis sich weigert mit ihr die Gesetze zu übertreten. Aber in Wirklichkeit ist Elektras Bruder Orestes nach jahrelangem Exil zusammen mit seinem alten Erzieher zurückgekehrt und hat die List von seinem vorgetäuschten Tod auserdacht, um Rache an Mutter und Geliebtem zu üben. Die auf zwei Morde gegründete neue Ordnung von Orestes lässt offen, ob sich die Lebenssituation von Elektra und den anderen Bürgern Mykenes wirklich verbessert hat, deutet sich doch mit dem jungen Mann nur ein neuer Tyrann im Herrscherhaus an.   Der griechische Dichter Sophokles hält die Fragen, die der Mythos eröffnet, in der Schwebe. Wen trifft hier Schuld, wer ist unschuldig? Was ist gerecht? Handeln oder Nicht-Handeln? Gerade in Zeiten von G20-Protesten und radikalen politischen Positionen bleibt es nicht aus sich zu fragen, welche Mittel gerechtfertigt sind, wenn man glaubt für eine gerechte Sache zu kämpfen. Und wie weit man für seine Überzeugung gehen sollte. Das Theater an der Weinstraße stellt sich im Winter 2018 diesen Fragen.   Die professionelle Regisseurin Susanne Schmelcher, die sich beim TadW zuletzt schon für „Kasimir & Karoline“ verantwortlich zeichnete, geht in dem antiken Stoff großen menschlichen Fragestellungen nach, lässt dabei aber auch die kleinen komischen Momente nicht aus den Augen. Dabei fasziniert sie besonders die junge, starke Frauenfigur Elektra, die eine Protestbewegung ins Leben ruft, allen Widerständen in der Gesellschaft zum Trotz, sowie deren Beweggründe sich so zu radikalisieren. Mit Spray Cans und Parolen begibt sie sich zusammen mit dem Ensemble des TadWs auf die Spuren von Parallelen zwischen der heutigen Antifa und den Hausbesetzern der 68er-Jahren.